Fontanes Novelle
Stine:
Gedicht:
Guter Rat
An einem Sommermorgen
Da nimm den Wanderstab,
Es fallen deine Sorgen
Wie Nebel von dir ab.
Des Himmels heitere Bläue
Lacht dir ins Herz hinein,
Und schließt, wie Gottes Treue,
Mit seinem Dach dich ein.
Rings Blüten nur und Triebe
Und Halme von Segen schwer,
Dir ist, als zöge die Liebe
Des Weges nebenher.
So heimisch alles klinget
Als wie im Vaterhaus,
Und über die Lerchen schwinget
Die Seele sich hinaus.
*
> In der Sonne geblendet; hoch oben auf der Festung Hohen-Salzburg <
Hochoben in auf im Blau:
Gleichzeitig etwas über Lerchen, die Theodor Fontane sie als Himmelsvögel und lyrische Tröster verstand:
Theodor Fontane, im Roman S t i n e:
(16. Kapitel).
Stine, die die Fahrt nach Klein-Haldern schon mit dem Vormittagszuge gemacht und sich, um die Zwischenzeit hinzubringen, eine Stunde lang und länger am Außenrande des Groß-Halderner Parkes und dann wieder auf dem angrenzenden Wiesengrunde, wo sie dem Vieh, das hier weidete, zusah, verweilt hatte, war unter den letzten, die die Kirche verließen. Sie hielt sich abseits, ging noch eine Weile zwischen den Gräbern auf und ab und trat dann langsam ihren Rückweg nach dem Klein-Halderner Bahnhof hin an. Alles war still, es klangen keine Glocken mehr, und sie hörte nichts als die Lerchen, die mit ihrem Tirili aus der ringsumher in Garben stehenden Mahd in die Luft emporstiegen. Eine stieg höher als die andere, und sie sah ihr nach, bis sie hoch oben im Blau verschwunden war. »In den Himmel... Ach, wer ihr folgen könnte... Leben; leben müssen...« Und im Übermaß schmerzlicher Erregung und einer Ohnmacht nahe, setzte sie sich auf einen Stein am Weg und barg ihre Stirn in der Hand.
* ~ *~ *
Ich setze den Artikel fort mit einer ErWeiterung, die sich auf Theodor Fontane mit seinen Authentizität, seiner ehrlichen Würdigkeit - wie Mord, Totschlag, Suiziden in figuris fördern und stützen will:
Sterben in Würde, die Ethik ah auch schon Fontane verteten - vorher nataüarlic Goethe und besonders Gottfreid Keller:
Ein Internist schilde eine Bgleitung eines Menschen, der eine Weg sucht für seinen Sterbeakt in Würde, selbstbestimmt.
Assistierter Suizid: Warum ich geholfen habe
Richard S. leidet an einer unheilbaren
Krankheit. Der Arzt Michael de Ridder begleitet ihn beim Sterben.
Protokoll eines assistierten Suizids
(= Internist, Rettungsmediziner,
Dipl.-Biologie; Vorsitzende einer Stiftung für Palliativmedizin...) - am 11. April 2019:
Zwar regulierter ZEIT-Beitrag, aber
schön gestalteltet in der pflegenden Hand:
Einige Beispielsätze für einen
Mediziner de Ridder, der sich nicht im Nebulösen verirrt:
„Mein Eindruck hat sich befestigt:
Richard S. (dem er mit tödlicher, Sterbemedizin versorgt) ist eine
starke, klarsichtige Persönlichkeit. Er gibt nicht schnell auf, doch
er hat seine Grenzen definiert. Welche Politiker, welcher Arzt will
ihm diese Grenze absprechen? Ist das nicht scheinheilig?: Nicht
wenige meiner Kollegen sich sich zu Hause 'für alle Fälle' ein
kleines Depot mit zum Suizid geeigneten Mitteln angelegt. Auch ich.“
Auch diese Bemerkung betrifft sein persönliches Engagement:
*
Vollkommen einleuchtend... dieser
Umgang mit Selbsttötung oder Anders-Sterben! Ohne obligat-mächtiges
Kirchen- oder Verbandsanleihen!
So überzeugend das Eingeständnis, das
jeder Arzt für sich einen Vorrat hat, der zum würdevollen Sterben
reicht..
Mich erinnert diese Sterbehilfe an
Fontanes Stine (1881/1888), wo ein Adeliger, der sich in die
schöne Art einer jungen Fabrikarbeiterin verliebt hat, aber
abgewiesen wird – mit zwei Briefen Abschied nimmt und mit einem
Schlafmittel sich würdevoll verabschiedet.
Im Wortlaut von Fontene, delegiert an den Waldemar von Klein-Heldern:
:
Er schreibt seinem Onkel, nach dem Etschluss für den Suizid - aber nicht an seinem Vater, einen Brief...:
Fontane im Wortlaut:
Und er nahm einen zweiten Bogen und schrieb:
»Meine liebe Stine! Du wolltest nicht den weiten Weg mit mir machen, und so mache ich den weiteren. Ich glaube, was Du tatest, war richtig, und ich hoffe das, womit ich nun abschließe, soll es auch sein. Es gibt oft nur ein Mittel, alles wieder in Ordnung zu bringen. Vor allem klage Dich nicht an. Die Stunden, die wir zusammen verlebten, waren, vom ersten Tage an, Sonnenuntergangsstunden, und dabei ist es geblieben. Aber es waren doch glückliche Stunden. Ich danke Dir für alle Freundlichkeit und Liebe. Mein Leben hat doch nun einen Inhalt gehabt. ›Vergiß mich‹ – das darf ich nicht sagen, es käme mir nicht von Herzen und wär' auch töricht; denn ich weiß, Du wirst es nicht und kannst es nicht. So denn also: gedenke mein. Aber gedenke meiner freundlich und vor allem verzichte nicht auf Hoffnung und Glück, weil ich darauf verzichtete. Lebe wohl. Ich schulde Dir das Beste.
Dein Waldemar.«
Waldemar von Klein-Haldern hatte Stine
Rehbein die Heirat angetragen und ein Leben im Amerika angeboten.
Beide hat die bescheidene-ehrliche
Stine abgelehnt:
Das Amerika-Bild, wie es Th. Fontane
vorschwebte:
Auch ein heimischer Beitrag über das Verlangen „Würdiger Sterben“ - Gespräch mit Helmut Feldmann, Marl
Reportage:
Michael de Ridder: Wie wollen wir
sterben? Deutsche Verlags-Anstalt, München 2011
Meine bedürfitg-leeren Stellen in meiner Familie: (Bruder,
Schwägerin, Schwäger.. Freund...) etwas zwanzig Personen, deren
Ableben – manchmal mit Morphin-Versogung ich erlebt habe. - aber
keine Ableben in Würde. Mit katholischer Prägung war auch der
Bildungshintergrund recht kümmerlich. In den Familien war der
Kraftakt nur unter verstärkter Mobilisierung schwesterlicher und bürderlichen möglich.
Es waren Blastungen, auch wenn sie - nachträglich - sonstwendige Leistungen erbracht wurden: Es waren die sororlichen, die schwesterlichen Beiräge, die dasun-wwürdige Leiden milderten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen