Ein Häschen - blutig - geRISSsen von der Katze - Orplid verfeht!
O r p l i d – ach, von Orplid …
keine Spur:
Franz Zeder, der
plustrig-feuilltonistische Schreiber (der Seiten 127 - 364, in:
Thomas Mann - Stefan Zweig. Briefwechsel, Dokumente und
Schnittpunkte. Hrg. v. Katrin Bedenig und Franz Zeder. Ffm. 2016);
wie ich anzeigte. Zeder zitiert SZWEIG simplifizierend : „Herrlich
war diese tonische Welt von Kraft“.
„Gemeint war Paris [Verweis auf
Belegstelle in WvonG.
1982; S. 229], das sogar dem Berliner Tucholsky als das ferne Orplid
vor Augen stand: 'Mensch, einmal nur auf dem Boulevard', lautete ein
Vers in einem seiner Chansons“ (S. 155) - sine loco et anno; aus
der Bibliografie im Bd. kann man raten: ohne Quelle, ohne Relevanz,
ohne WAHRheit
Bei KT gibt es keine Reminiszenz an
„Orplid“; ja, Mörike wird pauschal, ohne Kenntnis, wie sie z. B.
H. Hesse hatte, summarisches Lob für romantisches Getue, pardon!
KT? Gemeint sein könnte sein
Feuilleton Paris. Da und dort
wimmelte es von Menschen auf seinen Boulevards, Doch
kein Gesang oder sonstig lyrisch Assonantisches von lasch verkündeten
Orplid.
Vgl.: Kurt
Tucholsky. In: Die Weltbühne, 22.05.1924, Nr. 21, S. 689.
Wo
ver-bleibt es denn, das Orplid der
Mörikeschen Knabenträume im Koppe des KT, nach Franz Zeder?In Kurt Tucholskys großartigem Bericht "Saisonbeginn" aus
dem Jahre 1922, der deutsche, nationalsozialistische, antijüdische
Unarten in einem Badeort an der Ostseeküste illustriert und
analysiert, finden wir die Frühjahrszeit mit Mörikes Frühlingsgruß
aus „Er ist's“
eröffnet:
"Oben an
der Nordostküste Deutschlands rollen die Wogen in langen Linien
auf den Strand es ist sehr kalt und frisch, und der Sand ist
ganz naß. Horch! läutets da nicht silberhell durch die Lüfte? Du
hast dich nicht verhört, herzliebster Leser: ist ers doch, der
rosafüßige Frühling, der soeben mit Genehmigung der
zuständigen Wetterwarte seinen Einzug gehalten hat.
Frühling, ja, er ists! Marie, der Lenz ist da und
allenthalben hebt ein geschäftiges Leben und Treiben an und
versetzt die biedere Bevölkerung der Wasserkante in die höchste
Aufregung. (...)"
(Peter Panter,
WB 11. 5.1922; aus: K.T.: Texte und Briefe. Bd. 5. Texte 1921 -
1922. Reinbek 1999: Verlag Rowohlt. S. 339 - 343; Erläuterungen zu
diesen Text # 149, s. ibid. S. 782f.)
Aber auch dorten kein „Orplid“ in KT.s literarischem Gewissen und
Ausdruck.
O r p l i d – erschürft von
Sängern – doch auch von Schätzern und Schwätzern:
Ernst Bloch erprobte sich: „Aber es
ist ebenso ein nicht vorhandenes Italien, das so im Gemüte steht, es
ist état d'âme, die Landschaft dieser Sehnsucht selbst, ihr
Orplid.“
Und und zuvor: „Die Insel hieß
Orplid, und ihre Lage dachte man sich im Stillen Ozean zwischen
Neuseeland und Südamerika.“ (Bloch, Ernst: Das Prinzip Hoffnung) –
Mannundfrau darf noch suchen in literar-sophischen GeWässern ...
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