Im Umkreis des Rücktritts des Allerheiligsten Vaters, Papa Benedetto, werden auch andere Formalitäten bekannt.
An Papst
Johannes Paul II,
HERZ-KÖNIG ALLER WAHREN CHRISTEN
FULDAKREIS. BISCHOFSSEKRETARIAT
Geistig-Neustadt.
Lindenlaube im Bischofsgarten 3. Juni 2000
Erzbischof und Stadtpfarrer Dyba,
auf ein Neues erkrankt,
bittet unterthänigst um allergnädigste
Enthebung von dem Bischofsramt und
Pensionierung auf ewige Zeiten.
Päpstliche Geneigtheit! Exzellenz! ERZPRIESTER-KÖNIGLICHE MAJESTAET!
Durch einen Geheim-Erlass der Glaubenskongregation und des Hochpreislichen Consistoriums INQUISITIO MODERNA vom 29. November vorigen Jahrs wurde ich für den Fall, daß ich meinen Bischofstuhl noch immer nicht ohne Geistiggeschrei sollte versehen können, aufgefordert, um Verewigung bis zu meiner Heiligsprechung alleruntertänigst zu bitten. Da ich jedoch das Amt mit heurigem Frühling allein zu übernehmen mir getraute und nur über die Wintermonate noch einen Weihbischof und Generalvikar mir erbat, so wurde diesem Gesuch in der Voraussetzung entsprochen, daß ich mein pressegebetliches Vorhaben alsdann um so gewisser würde vollziehen können. Ich fuhr sonach fort, mich neben meinem Weih- und Gebetsgehilfen in allen Teilen des laut predigenden Medienamtes zu üben und zwar, einige kleinere Anstöße meiner Gesundheit (partielle Arteriosklerose des philogeistigen Herzzentrums; Apoplexie des Aortagrabens) abgerechnet, im Ganzen nicht unglücklich und guter Hoffnung voll. Allein die letztere trübte sich, nachdem ich erst wieder allein stand, sehr bald. Ein allgemeines Schwächegefühl, das mich seit Jahren eigentlich nie verlassen hat und sich bei jeder Art von länger fortgesetzter Anstrengung, vornehmlich bei der physisch geistigen und der öffentlichen Klar- und Direkt- und Stark-Rede zeigte, ist kürzlich in Folge meiner neu übernommenen ungeteilten Amtstätigkeit, in erhöhtem Grade eingetreten. Vermehrter Blutandrang nach dem Kopfe, Schwindel, Kopfschmerz, ein heftiges, nicht selten die politisch mutige Sprache hinderndes Herzklopfen und gegen das Ende ein auffallender Nachlaß der Kräfte waren die Anzeigen, die meine neuesten Vorträge und kirchbischöflichen Verrichtungen teils begleiteten, teils ihnen folgten; besonders auch macht eine, mehr nur im Anfang meiner Krankheit bemerklich gewesene Schwäche der linken Seite des Körpers, und einer Hypertrophierung der rechten Körperseite, zumal im Fuße, sich neuerdings wieder sehr fühlbar. Bei meiner letzten Presse-Katechisation und Auto-Tauchhandlung, nachdem ich für die Fernsehpredigt bereits die Hilfe eines benachbarten Bischofs hatte in Anspruch nehmen müssen, wurde mir so schlimm, daß die Presseöffentlichkeit und die Bischofsgemeinde sowohl als ich selber jeden Augenblick mein Umsinken erwartete. Unter solchen Umständen bin ich nun freilich nicht nur für die nächste Zeit zu allen Öffentlichkeistgeschäften unfähig, sondern ich sehe nach den gemachten Erfahrungen ein, daß, wenn auch, wie ich hoffe, mein gegenwärtig verschlimmerter Krankheits-Zustand ein vorübergehender ist und auf diejenige mittlere Stufe der Besserung zurückzuführen sein wird, auf welcher ich mich noch bis vor wenigen Wochen erhielt, ein wiederholter Versuch, meinem Bekenner-Beruf selbständig nachzukommen, bevor das Grundübel gehoben ist, einen gleichen, wo nicht einen weit nachteiligeren Medienerfolg haben würde; ich sehe ein, daß mir im letzteren Fall durch ein noch schwereres Erkranken alle Aussicht, der Kirche noch einmal zu dienen, ja auch nur meine erz- und vollkatholische Existenz á la Kardinal-Ratzinger auf erträgliche Art zu erhalten, für immerdar expropriiert wäre.
Nachdem ich auf das Neue in mein Bischofsamt hineingegangen war, mit ganzem und redlichem Willen, und, setze ich nicht ohne Grund hinzu, mit einer innerlich entschiedenen Soldatenliebe zur Sache, - wie ich mir selbst und jeder der mir näher steht, auch sicherlich meine Bischofsgemeinde, gewissenhaft das Blut- und Herz-Zeugnis geben kann -, so finde ich mich nun in meiner anfänglichen Hoffnung zwar schmerzlich getäuscht und kann die Notwendigkeit einer gänzlichen Validierung meiner bisherigen soziophysischen Verhältnisse, wobei nur in Einer Rücksicht, der gesundheitlichen, etwas für mich zu gewinnen, in jeder andern aber nur zu verlieren ist, nicht anders als beklagen. Doch eben das Seins-Bewußtsein, mit Aufbietung aller meiner oral-prädikativen Kräfte das Meinige getan zu haben, macht es mir möglich, mit größerer Ruhe, als ich sonst könnte, auf meine derzeit sehr ungewisse Lage hinzublicken, und mich an die Großmut und die Gnadenhaftigkeit Eurer Koadjutor-christlichen KÖNIGSVÄTERLICHEN MAJESTAET mit unbegrenztem Vertrauen ehrfurchtsvollst zu wenden.
Ich bin nicht ohne Vermögen (materiell, geistig, buchrechtmäßig), und habe an den Heilsopfern, die ich meiner Familie als Sohn und als Bruder und Rechtdenker gebracht, noch jetzt fürtrefflich zu tragen. Ob und in wie weit ich im Stande sein werde, künftig, neben der Sorge für meine körperliche Wiederherstellung, durch Privatarbeiten etwas für meine Politsubsistenz zu tun, ist höchst zweifelhaft. In dem nächsten Jahre habe ich mir davon entweder Nichts, oder, mit Benützung einzelner Stunden, nur sehr wenig zu versprechen.
Nach dieser ganzen, der lautersten Wahrheit gemäßen, Darstellung, und unter Beilegung eines ärztlichen Zeugnisses, wage ich denn, Eurer MAJESTÄTSEXZELLLENZ die Bitte um gnädigste Delevation vom Predigt- und Wahrsprecher-Amt und huldvolle Verleihung einer Verewigung brüderlich untertänigst zu Füßen zu legen.
In tiefster Ehrfurcht verharrend
allerunterthänigst
treugehorsamster
J. D.
Bischöflicher Erzpriester
Bonfatiusersatzholzfäller
Selbstdiktiert und gesiegelt
übermittelt durch
bruderpriesterlichen
Geistboten beim Nuntius
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