Sprachliche Verständigungsformen:
Verloren gegangene Neubildungen des Deutschen
Wer Ehrfucht vor der deutschen Sprache kennen lernen will, sollte in das größte, deutsche Wörterbuch reinschauen: Dort gibt es Beispiele für Wortbildungen, von denen man nachlesen kann, von wem sie stammen und die von anderen Dichtern oder von der Gemeinsprache Deutsch nicht aufgenommen wurden:
* Absonderling (Grimmelshausen),
* beichtväterisch (Fischart),
* Betschwesterei (Lichtenberg),
* Dienstbereitzvilligkeit (Rabener),
* entdonnern (W von Humboldt);
* Floszfittich (Voss);
* Fraubasnbedencklichkeit (Friedrich Müller),
* Halbgeschmack (Goethe),
* herwölken (Klopstock),
* hundschlagerisch (Paracelsus),
* Icher (so Klopstock über Fichte),
* lanzengewaltig (Pyrker),
* Maulwurfswahn (J. P. Uz),
* Mistdampf (Abraham a Santa Clara),
* Schicksalssohn (Herder),
* Uhuin (Voss),
* vergottscheden (A. G. Kästner),
* Warmländer (Jean Paul),
* zwecktätig (Vischer)
und
* zwiesprachig (Mommsen).
Ehrenwort! Ich kannte diese Vielfalt der Wortbildungen und Benennungen nicht.
Das ulkigste Beispiel:
Die „uhuin, f., moviertes fem. zu uhu (scherzhaft): die uhu all und uhuinnen. 6, 230.“
Und der „Halbgeschmack“ (groß und normal geschrieben) Goethes.
Bitte, schlagen Sie einmal selber nach:
http://www.woerterbuchnetz.de/DWB?lemid=GS13754
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