Mittwoch, 26. August 2020

Auf der Heide

 

Auf der Heide

Oder:

Wenn Kevelaer ruft

 

"Ja, der Opa, auf der Heide! De Schwatte! - Der Alte, der immer auf dem Fahrrade durchs Feld bei Derks die Abkürzung nimmt, um nach Kevelaer zu fahren!"

Wie heilig!“

"Ach, der Heilige Ömmes!"

Gestern ist der abgeholt worden!

Von der Kripo!

    Da bellten seine Hunde.

    Und die dicke Tante bettelte.

    War ja auch komisch, dass der jeden Sonntag zum Gnadenbild der Heiligen Mutter Gottes - der Trösterin der Betrübten - fuhr. So fromm war der gar nicht. Da haben sie sich schon immer gewundert. Unter der Woche tut es ihm hier weh (sie griff in die Leiste) und tut es ihm da weh (sie ächzte und zeigte auf das verlängerte Hinterteil). Da bin ich mal gespannt, was morgen in der Zeitung steht. Der Theo sagt ja gar nichts, nee, nee!"

Theo war Kriminalbeamter und hielt sich aus der Sache heraus. „Der muß ja nur über den Misthaufen und steht schon bei Opa Aschbach im Schlafzimmer."

Er hörte viel Gewisper, und sagenhaft wichtige Eilmeldungen erzählten sich die Großen.

Oppa Aschbachs Hinern“ -"Wichsen!" hörte er. Und der macht das mit Schuhwichse, das Schwein! Immer den jungen Weibern am Rock. So einer. Da betet er, und dann schleicht er sich in eine Prozession und versaut die jungen Mädchen." - "Wieviel kriegt der denn dafür?"

Später, als er einmal vom Tod des alten Junggesellen hörte, schaute er in einem Strafgesetzbuch, Taschenbuchausgabe nach; aber er fand keinen besonderen Begriff für diese Perversion; nichts paßte; und Exhibitionismus war es ja nicht; aber wenn er damit verband? Konnte man das: Scherchen, Rasiermesser und Dreckszeug wie Bohnerwachs oder Schuhcreme in der einen Hand - und dann -? Wahrscheinlich, so erfuhr er später, waren Oppa Aschbachs Schmutzfinkereien als Erregung öffentlichen Ärgernisses verurteilt worden.

Strafrechtlich gibt es dafür einen Namen.

Und Wikipedia sorgt dafür, dss der katholische Codex nihct vergessen wird:

Der Codex Iuris Canonici von 1983 enthält die Regelung, dass „Erregung öffentlichen Ärgernisses“ ein Ausschlussgrund für die Gewährung eines kirchlichen Begräbnisses sein kann.[4] - Abruf 26.08.2020 -


Kulturhistorisches:

Eine Anekdote zum Haarzopfabschneiden:

https://de.wikisource.org/wiki/Der_Zopfabschneider_vor_Gericht


Oder von den Paraphilien:

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Paraphilien

(besonders die Para-Philien:

Trichophilie, Haarfetisch

Haar[41], es kann sich erstrecken bis hin zum Haarabschneiden (Zopfabschneider).[55] Abruf am 26.08.2020-


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