Sonntag, 8. Februar 2015

G a e s d o n c k e n-ses



Vom uralt-vergangenen Sonntag – dem Klosterjubiläum:



Zwei Erfahrungen…?




„Concrescentes Arbores Gaesdonckenses“ - ein Abi-Motto aus dem Jahre 2013:




Meine schicksalsfreie Meinung zu den Gaesdonckesia - den 1000 Voll-Gaesdonckern und den 3000 Teilzeit-Gaesdonckern?


Ich finde es erfreulich, dass auch die verlorenen Söhne (ob unter Schülern oder Lehrern oder Geistlichen) angesprochen werden. Her van de Linde war immer in Gesprächen offen für solche Haus-Schicksale und hat mir auch bei der Suche geholfen. Er kennt fast alle Namen und Schicksale (was ich noch nie bei den Geistlichen angetroffen habe; die immer sortiert haben nach „gut „oder nicht-gut“).

Die Namensliste kommt m i r komisch vor: Keiner hat mir bleibend geholfen: Geistliche rund Oberstudien-Ratlos P. hat nachts, bei raschelnden Onaniegeräuschen, die Tür leise geöffnet – und wohl zehn Minuten lang auf Regungen gewartet. Schülern (ausgesuchten!) hat er gegen eine Flasche Schnaps, vor der Latein- oder Griechischarbeit geholfen (und das wussten andere Lehrer und Präfekten); über andere Lehrer hat er seine dumm-parodistischen Sprüche und Gehässigkeiten abgelassen (besonders über Dr. Oppa), aber das musste man verschweigen; Hr. H. hat mir – nach dem Tod von Baumeister (den niemand Dr. R.-B.) seinen Leidensdruck ausgeschüttet- und habe routiniert mit den Variablen der Gesprächstherapie, die ich als Beratungslehrer gelernt habe, zugehört; aha, soso; dass Baumeister mich geschasst hatte, wusste H., sonst aber nix; z.B. nicht, wer mich wohl wg. Grass „Blechtrommel“ verpfiffen hatte…; ja, er nennt, glucksend seine Lieblinge...

Amen, da lebt ja noch einiges.




Paul Ingendaay: Warum du mich verlassen hast. Schirmer-Graf, München 2006. als TB dtv 2007, (Niederländisch): De langste zondag van mijn leven. Übers. W. Hansen. Podium, Amsterdam 2007

Ingendaays Gesdonck-Roman, hier in einer guten Rezension.


Aber ein Unrechtssystem, wie Ingendaay es beschrieben („Sie predigen Liebe; aber können sie nicht zeigen“ – und der Zitate-Kasper Prof. Ae. n i c h t zitiert hat, war und wird eine solche abhängige Internatseinrichtung immer bleiben: eine totale Institution, die keine privaten Regungen und Interessen zulassen will, die sie alle und alles kontrollieren kann. Also wird Gemeinschaft verordnet!



Der Roman, in der dtv-Ausgabe:




Ich habe von diesen genannten Herren des Internats niemanden auf meiner privaten Erinnerungstafel. Dort stehen im Gegensatz Namen wie G., D., de W.; und besonders Erinnerungen an H. und L., deren Einfluss, obwohl sie absolut aus dem Internat fern gehalten wurden, in meine Interessen, in mein Zimmerchen und in meine Bücherauswahl hinein reichten.

Ja, an Literatur durfte man/männchen sich delektieren, wenn man sie versteckt hielt. Und nicht auslieh.



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Meine andere neue Erfahrung?

In Uedem „haust“ neuerdings die „Gemeinschaft der Seligpreisungen“, mit perfektem Angebot, an Bewirtschaftung, an Kirchlichkeit, Teilhabe an „Medjugorje“, an freundlichem Frage-Antwort-Stündchen und Frömmigkeit, das besonders Frauen das Geld – freiwillig aus den Taschen lockt.

Sie geben sich katholisch, angeblich mit apostolischer Sukzession aus dem Französischen. Sie bieten ein Konzept der einfachen Lebensgemeinschaften, mit Marienkult, Jungfrauengläubigkeit, einem heftigem Kisch-, pardon: Kuschelangebot; und der Übernahme von jüdischen Eigenheiten (z.B. Schabbat-Feier ab Freitag, bei Dämmerungseinbruch).






„Zufall ist ein Wort ohne Sinn. Nichts kann ohne Ursache existieren." – Voltaire. Eine Insel-Haft währet bis aller Tage Abend.




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