Maau: Flotte Geschichte einer flauen Redensart im
„Darf er das? – „Ja, er kann es!“
Ein lästerlicher Vorgriff in diese unsre aller Geschichte.
Zeit- und Kron- und Immer-Oben-Zeuge: Walter J e n s (1976):
„(…)[A]m 25. Juni 1708, wurde, an der gleichen Universität, ein vierzehnjähriger Stipendiat mit Namen Wilhelm Eyrich relegiert, weil er sich während eines Gewitters zu dem Ausspruch hatte hinreißen lassen: „Gott“ – so die protokollierte Zeugenaussage – „hat Sauerkraut und Buttermilch gegessen, daher rumpelt sein Bauch also.“ Die Orthodoxie pochte auf ihre Rechte; der Student wurde, weil er „entsetzliche Gotteslästerungen unter höhnischem Gelächter ausgestoßen habe“, mit Schimpf und Schande entlassen – wäre er älter gewesen, man hätte ihm noch ganz anders die Leviten gelesen. „Wann Inquisit 18 Jahre alt wäre“, erklärte der Dekan, „gehöre ihm der Kopf vor die Füße.“ (…)“
„Er kann es! – Er darf es!“, hätte man heute geurteilt! Aber heute sagen sie: „Er kann est!“ - „Er kann es?“ - Wie gehabt? Als Papa Schmidt dem Burschi Steinbrück das Limit erteilt?
Behauptung: „Er kann es!“ - Nein: Pardon: „Er kann es!“ Oder? „Er kann es!“
Nu, was wurde er gefragt, der Old Captain der Normanen? Fragte man ihn: „Kann er die Wahl vergeigen?“ „Jep! Dat kann er!“ Nein! Das ist gelogen. Wurde der Old Käpten - von Kap Horn bis nach Narvik, der OldGoodMan aller Bypässe &Wassssssssserstände aller Zeiten: Wurde er gefragt: Soll er die Wahl verlieren?“ „Er kann es!“
Folglich vergeigt [präsentisches Futur!] er die Wahl.
„Er kann es!“
– Das Mentekel der Old Pythia, recte: Pythius, behielt Recht:
„Soll er die Wahl vergeigen?“ "Jau: Er kann es!“
Aber, weiter im redegewaltigen Text, äh, in der Redensart/Phraseologie einer murkeligen Absonderung: "Er kann es.":
Da hilft nur der Satiriker, z.B. Harald Schmidt:
Schmidt: Er kann es!
Harald Schmidt über Helmut Schmidt und die Kanzlerkandidatenkür Peer Steinbrücks und Promis, die es auch nicht können.25.10.2011 23:15 Uhr - © SAT.1
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