Familiär gesinnter, ungesitteter Mehrfachmord, genannt
Familiendrama
... da es hier keine geneigte Statistik gibt, schüt-,
pardon: schätze ich mal: bei zwei vorfällen je Woche: gut, pardon: schlimm:
fast ein Schock voll pro Jahr.
Besonders Männer, in Tradition, Wehrhaftigkeit und in Ehren …. Oberhaupt der
(oder jeder oder aller) Familie(n)… greifen zu Messer, Pistole ... und morden
drauf los.
Seltener - ja: sehr selten! - greifen Frauen zu solchen mörderischen Verfahren,
wenn sie nicht mehr klar kommen mit den Anforderungen an Frau, an Familie, an
bürgerlicher Ehrenhaftigkeit…
Jahre, Jahrzehnte liegen hinter ihr/ihnen: Verliebtsein,
Große Liebe, große-große Hochzeit (in weißer Aufmachung, mit Kirche, Pastor
usw., in seligsten Gefühlen, (mit allen Lieben, Verwandten, Nachbarn, Freunden,
ArbeitskollegInnen. Mit hohen Kosten – Und wer bleibt von diesen Hunderten von
Personen (von Pastören, Eltern, FreundInnen usw. … im Elend. Niemand: nur
blutiges Handwerkszeug wie – im günstigsten Fall bei Frauen: aufgesammelte,
letale Tabletten.
Familiendrama?
Nein: einige festgelegte, fehlgeleitete Ehe- und Liebes-Gefühle.
Trost?
Ohne Moral?
Verheiratete sollten darauf vorbereitet sein, darauf
trainiert sein… - im Falle des Scheiterns eine traurige Trennung in Anstand zu
vollziehen: Liebesschwüre und … - jawohl: Gottes Segen – bitte auch im
Elendsfall.
Die christliche Ehe – ob kath., ob evangl. – ist in ihrem
Maß der Maßlosigkeit gescheitert.
Die gemeinsame Familientragödie ist ein auslaufendes Modell;
ein altertümlicher Fall von 1904:
„Familiendrama im Hotel. Ein erschütterndes Familiendrama
hat sich gestern Nachmittag im Hotel "Goldener Stern" in der
Elisabethstraße 17 abgespielt. In einem Fremdenzimmer wurde eine bis jetzt noch
nicht rekognoszierte unbekannte Familie, bestehend aus einem etwa 36jährigen
Mann, einer 30jährigen Frau und einem 5jährigen Mädchen vergiftet aufgefunden.“
(Berliner Tageblatt (Morgen-Ausgabe), 03.03.1904)
Finaler Reim:
Wie Nu? 'ne Famillje entfernen?
Man häng’ sie an die Laternen?
Man leg die Kinder in die Betternen
Und den Mann auf die Geleise,
Für eine lange, lange Reise?
Und die Frau? Die soll sich ungetröst entfernen.
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