Ob -Enkeltrick - ob Schock-a n r u f :
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Schockanrufe – wie die Täter vorgehen
> Auch sie, die lieben Entchen, können sich als E N K E L - bildlich gesprochen - aus-geben, im
S c h o c k - A n r u f! <
Mit einer Aktionswoche möchte die Polizei vor allem Senioren Tipps geben.
Recklinghäuser Zeitung - 10. November 2025 |Seite 15
- Schockanrufe – wie die Täter vorgehen
Mit einer Aktionswoche möchte die Polizei vor allem Senioren Tipps geben.
Von Volker Danisch
Wer sich unsicher ist, sollte einfach auflegen. Und im Zweifel die Polizei informieren. FOTO Roland Weihrauch/dpa
Düsseldorf. Tausende ältere Menschen werden von skrupellosen und zumeist in Banden organisierten Tätern angerufen: Auf die perfide Betrugsmasche mit Schockanrufen wollen die Polizeien der Länder und des Bundes mit Aktionen aufmerksam machen. Dazu gehören Plakate, Telefonsprechstunden, Informationsveranstaltungen sowie das Auslegen von Info-Material unter anderem in Seniorenheimen. Die Behörden wollen aber auch Opfer dazu ermutigen, sich an die Polizei zu wenden. Die Fachleute gehen von vielen nicht gemeldeten Fällen aus.
„Mit perfiden Maschen nutzen diese Täter die Gutmütigkeit älterer Leute schamlos aus. Damit verursachen sie jedes Jahr Schäden in Millionenhöhe“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). Aber nicht nur das Geld, das weg ist, mache die Opfer betroffen. „Viele schämen sich, weil sie auf die Masche reingefallen sind und den Fremden vertraut haben. Aus Scham und Unsicherheit erstatten sie keine Anzeige“, verdeutlicht Reul. Wichtig sei, Fälle zu melden, für sich und für andere. „Das wollen wir mit der Aktionswoche erreichen.“
Wie gehen die Täter vor? „Die Betrüger geben sich am Telefon als Enkel, Neffen beziehungsweise Nichten oder sogar Kinder der Senioren aus. Sie täuschen eine Notlage vor und bitten ihre Opfer um hohe Geldbeträge“, erklärt eine Sprecherin des Landeskriminalamtes (LKA) NRW die häufige Masche der Betrüger. Deshalb wird in diesem Zusammenhang auch vom Enkeltrick gesprochen.
Die Senioren sollen dazu bewegt werden, zu ihrer Bank zu fahren, um das geforderte Geld abzuheben. Danach sollen sie es einem Boten, der vom vermeintlichen Verwandten geschickt werde, übergeben. Dabei verlören die Opfer unwiederbringlich ihre Ersparnisse, warnt das LKA NRW.
Wen suchen die Täter als Opfer aus? Gezielt werden ältere Menschen angerufen. Dabei könnte der Vorname im Telefonbuch ein Anhaltspunkt sein. Die betreffende Person werde so zufällig ausgewählt. „Besonders betroffen sind alleinlebende, ältere Menschen – sie können sich meist nicht mit jemandem aus ihrem näheren Lebenskreis beraten“, erklärt die LKA-Sprecherin. Auch Vereinsamung, Zerstreutheit und Demenz nutzten die Täter aus. Ältere Menschen seien oftmals zu Hause anzutreffen und somit auch gut über das Festnetz telefonisch erreichbar.
Wer sind die Täter? Dahinter steckten oft skrupellose, hochprofessionelle Banden aus dem Ausland. Auch Daten des LKA NRW für das bevölkerungsreichste Bundesland zeigen, dass die straff organisierten Tätergruppen meist aus dem Ausland heraus agieren. Das LKA geht davon aus, dass viele Fälle nicht angezeigt werden und die Zahlen so nicht das gesamte Ausmaß abdecken.
In NRW sind im vergangenen Jahr 3068 Fälle von Schockanrufen und „Enkeltricks“ von Tätern bekanntgeworden, die aus dem Ausland agieren. Bei diesen Fällen waren zwar nur 65 laut LKA aus Sicht der Täter erfolgreich. Die Schadenssumme beläuft sich allerdings auf über 1,2 Millionen Euro.
Wie können sich Senioren schützen? „Folgen Sie nicht den Aufforderungen der Anrufer. Lassen Sie sich nicht in ein Gespräch verwickeln oder unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf“, raten die Behörden. „Rufen Sie Ihre tatsächlichen Angehörigen unter der Ihnen bekannten Nummer an. Wer einen Schockanruf erhalten habe, sollte außerdem sofort die Polizei einschalten.

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