ErInnerUng an HörspielGeräusche:
Besuch auf der Krankenstation
Das lernte ich neu, sozusagen: super/neu: einfach knorke: diese Vielfalt der Geräusche, mit einem kleinen Kofferradio. Eine Privileg der Schwester Krank.
Wie kam ich dazu: Ich hatte Bewegungsstörungen, irgendwie Meniskus; nein, Fußball hatte ich nicht gespielt: warum auch: ich war bewegungs-gestört: also ich stolperte die Treppe zur Schwester Krank hinauf.
Ich setzte mich: Vier waren schneller als ich.
Und sie taxierte erst mal die Erkältungen, die Einpinselungen mit Jod (die man überstehen muss, wenn man auf krank macht).
Dann nahm sie mich vor, als ich noch - sozusagen Nachbehandlung: Sie entschied mit einigen Bemerkungen: Ich solle mir Handtuch und den Kulturbeutel, samt Schlafanzug holen; Sie habe ein Bett frei: Da konnte ich im Bett ein wenig Verrenkungen machen. Und mich ausruhen vom Fußball.
Komisch, als habe ich niemandem Bescheid gesagt: ich wurde nicht besucht von den Klassengenossen.
Aber, die Sr. hatte dem Präses natürlich Bescheid gesagt; und sorgte dafür, dass ich versorgt wurde, früh, mittags, abends..
Da stand der Präses vor meinem Bett:
Ach, sage mir mal: Wann hast Du zum Dr. R..-B. Kontakt aufgenommen, nach dem Abi 65. Ich babe ihm geschrieben, wegen der zwei Bücher, die er mir abgenommen hatte, als ich mal auf der Krankenstation lag; und er mich überfallen hatte, nachdem er mein kleines Bücherregal gefilzt hatte. Den tolle Taschenbuch von S. Lenz So zärtlich war Suleyken hatte er auch eingesackt wg. des frivolen Titels; ich hab ihn gebeten, zu diesem Lenz mit einen Deutschlehrer zu sprechen... - kein Mensch hat mit mir gesprochen, beim Lehrer, kein Klassen-Genosse! Dass ich dann Mitte UI nach Hause gehen konnte - und als Externer zur Großen Gänsewiese zu fahren konnte (wo er so spinnefeind zu Externen war. Die brachten immer wieder das geistliche Geschäft in Ordnung: Perturbationes !); unter besonderem Beschuss der beigeordneten Lehrer; mir hinfort suspekt. Täglich.
Und dann der kleine Kästner (ein Ullstein-Taschenbuch # 102: Fabian. Die Geschichte eines Moralisten: ein große Buch, die Nazis haben sich schon daran vergriffen, am 10. Mai 1933, als „Studenten“ stapelweise deutsche Bücher auf einem mit Benzin gesteuerten Scheiterhaufen verbrannten (ja, Bücher brennen schlecht!): „Fabian“, ich hatte es 1962 gekauft (& über alle Umzüge gerettet); und dem Präses fiel das schmale Bändchen wg. der Titelbildes auf: anstößisch; schreckhaft war für mich nur der Schluss: [Ein Rettungsversuch] „Der kleine Junge schwamm heulend ans Ufer. Fabian ertrank. Er konnte nicht schwimmen“. Aber Kästner schrieb: „(…) leider nicht schwimmen.“ ...
Erich Kästners Kinderbücher wurden auch von den Nationalsozialisten geschätzt, doch seinen Fabian von 1932, den hassen sie: Das seien, schreibt der Völkische Beobachter, nur »Sudelgeschichten« und »Schilderungen untermenschlicher Orgien«. Im März wird er mit einer Reihe anderer »kornmunistischer und linksradikaler Mitglieder«, darunter die jüdischen Autoren Lion Feuchtwanger, Alfred Kerr und Egon Erwin Kisch, aus dem »Schutzverband deutscher Autoren« ausgeschlossen. Und am 10. Mai wird der Fabian zusammen mit seinen Gedichtbänden öffentlich verbrannt - »gegen Dekadenz und moralischen Verfall«, »Für Zucht und Sitte in Familie und Staat«, rufen die Nazis auf dem Opernplatz, bevor sie Kästners Bücher in die Flammen werfen. Als einziger der unzähligen Autoren, deren Bücher an diesem Tag ins Feuer geworfen werden, steht Erich Kästner dabei. Er erlebt hautnah, wie der Hass Menschen verwandelt. Eine Studentin erkennt ihn und ruft: »Da ist ja der Kästner!« Er schreibt: »Ihre Überraschung, mich sozusagen bei meinem eigenen Begräbnis unter den Leidtragenden zu entdecken, war so groß, dass sie dabei auch noch mit der Hand auf mich zeigte. Das war mir, muss ich bekennen, nicht angenehm.« Doch die Studenten um ihn herum schauen alle gierig auf das Feuer, das die Bücher der Avantgarde zerfrisst, und ignorieren den Ruf der jungen Frau. Es ist nicht leicht zu verstehen, warum Kästner in diesem Moment keine Angst um sein Leben hat. Er weiß, dass fast alle anderen Autoren, deren Bücher da im Feuer lodern, schon emigriert sind. Aber er geht einfach nach Hause, ohne mit der Wimper zu zucken. Ich blieb, so sagte er später, »urn Augenzeuge zu sein«. Erich Kästner hat offensichtlich Nehmerqualitäten. Er geht auch nach der öffentlichen Bücherverbrennung weiter ins Romanische Café, verrät niemandem, dass er SPD gewählt hat, und tut, als sei nichts gewesen, auch wenn er weiß, dass seine beiden letzten Affären, »Moritz« und „Pony Hütchen“ - Yeah, ich hab's ich nachgeschlagen (wie schön, das man das hat: meine Erinnerung neu ausleben zu lassen; immer im Krankenbett):
Hirche: ich buchstabiere im Internet: Ein Mann und eine Frau. Sie haben sich nie gesehen, werden sich niemals begegnen und doch sind sie einander vertraut. Vielleicht existieren sie nur im Traum. „Warum sind wir getrennt?“, fragt sie. Er darauf: „Damit wir uns lieben sollen.“
„Die seltsamste
Liebesgeschichte der Welt“ ist die, von der fast jeder träumt.
Zwei junge Menschen in sehr unterschiedlichen Lebensumständen
träumen sich ihren Partner.
Auf dem Weg zur Arbeit, im Theater,
in Lokalen und zu Hause sprechen sie miteinander – von sich, von
ihrer Liebe und von ihrer Sehnsucht. Immer wieder hoffen sie, dass
sie sich einmal begegnen werden. Aber sie wissen auch beide, dass der
andere für sie nur im Traum existiert.
Hirche: Die seltsamste Liebesgeschichte der Welt. Produktion: NWDR 1953
Später, sagte ich das schon? Im Brief betrachte ich seine Leiden: mit Jungs: Immer Jungs!
"Die seltsamste Liebesgeschichte der Welt“ - Von Peter Hirche. Vom den Autor habe ich wieder gehört. - Seltsam, so an/schaulich: !
Aber, komisch, als ich von meiner Schule, einem bischöflichen, gymnasialen Konvikt, ge-xt wurde, lernte ich ein Mädchen kennen, mit dem ich meinr erste Liebe erlebte: Was war da so schön, auch schon dass sich Sex kennen lernte (nein, aber das Petting, lange bevor ich diesen Begriff kennen lernte; im Lateinischen gibt es nix dafür; das war alles impudicitia fem.).
Samtagsabends: nach wir tanzen waren (aber uns verloren fühlten in dem kleine Saal von Musik & Cola: Wir konnen uns nicht unterhalten bei diesem Krach): in einem Park, Schwanenteich genannt, ja, mit zwei Schwänen: die wir nicht beachteten): wo wir uns küssten, nimmersatt – und erst nachts, zu Hause, an Unterhemd und Unterhose (äh: natürlich nur ich?) erkannte, was mir erregt hatte. Aber, das ich dann sonntags bei ihr nachfragte, ob auch bei ihr die Verschlappung der Wäsche einzug – nein, dass konne man nicht fagen: Aber ich erlebte, den Hochgesang: dann man sich selbst sah: einen neuen Überblick gewann: ob seiner Beschränkung: dass man alles mit ihren Augen sah; die Blumen, kleinen Geschenke; auch die kleinen Stäbchen ... beim Pommes frites!
Unserem olypischen Gesäss mit dem gemeinsamen Stäbchen.

Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen